News

Pionierprojekt in der Altersmedizin: Spital Bülach und Stiftung Alterszentrum Region Bülach bauen Zusammenarbeit aus

Die Zahl der älteren Menschen im Zürcher Unterland nimmt stetig zu. Damit steigt auch der Anteil der zu betreuenden Personen. Diese haben oft besondere Bedürfnisse bei der Behandlung und Betreuung, da oft mehrere medizinische Probleme gleichzeitig auftreten. Um insbesondere die medizinische Versorgung von Bewohnerinnen und Bewohnern in Alterszentren sicherzustellen, arbeiten jetzt das Spital Bülach und die Stiftung Alterszentrum Region Bülach neu Hand in Hand. Ab dem 1. September 2023 werden Spitalärzte in den Standorten Grampen und Rössligasse des Alterszentrums eingesetzt und stellen so die ganzheitliche medizinische Versorgung sicher.
Kooperation mit Alterszentren
Dr. Marcel Amstutz, Chefarzt Klinik für Altersmedizin, und Nermin Daki, Geschäftsleiter SARB, im Gespräch mit einer Bewohnerin im Alterszentrum Grampen. 

Insbesondere die hausärztliche Versorgung von Bewohnerinnen und Bewohnern in Alterszentren ist Teil einer umfassenden Betreuung älterer Menschen. Da es immer weniger Hausärztinnen und Hausärzte gibt und die bestehenden Praxen sehr stark ausgelastet sind, wird eine sichere und kontinuierliche Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner in Alterszentren immer anspruchsvoller. Aus diesem Grund vernetzen sich die Stiftung Alterszentrum Region Bülach (SARB) und das Spital Bülach ab September dieses Jahres. Ab diesem Zeitpunkt werden erfahrene Assistenzärztinnen und -ärzte an mehreren Wochentagen regelmässig Sprechstunden in den Standorten Grampen und Rössligasse des Alterszentrums anbieten.

Immer komplexere Behandlungen
«Die immer komplexeren Krankheitsbilder erfordern mehr Visiten und damit mehr Präsenz vor Ort», sagt Geschäftsleiter Nermin Daki von der SARB. Neben der Entlastung der Hausärztinnen und Hausärzte wird so auch eine kontinuierliche medizinische Betreuung sichergestellt. Ein weiterer Vorteil: Sollte eine Bewohnerin oder ein Bewohner in das Spital Bülach eingeliefert werden müssen, kennt der betreuende Arzt den Patienten und seine Krankengeschichte bereits und die stationäre Behandlung kann einfach weitergeführt werden. Das Spital Bülach arbeitet dabei eng mit der Ärztegesellschaft im Zürcher Unterland (AZUL) zusammen. Ziel ist es, das Versorgungsnetz für ältere Menschen im Zürcher Unterland weiter zu stärken. Für die Bewohnerinnen und Bewohner gilt weiterhin die freie Arztwahl.

Ausbildung von fehlenden Hausärzten
Ein weiterer positiver Effekt ist die Ausbildung fehlender Hausärztinnen und Hausärzte. «So kommen erfahrene Assistenzärztinnen oder Assistenzärzte zum Einsatz, die ebenfalls Hausärztin werden wollen», sagt Dr. Marcel Amstutz, Chefarzt der Klinik für Altersmedizin am Spital Bülach. Da das Spital Bülach in der Altersmedizin über die höchste Weiterbildungskategorie «A» verfügt, kann es Fachärzte in diesem Bereich ausbilden. Diese werden dann nicht nur im Spital Bülach, sondern auch in den Alterszentren und in Hausarztpraxen Patienten behandeln und so optimal auf den Hausarztberuf vorbereitet. 

Kompetenzzentrum für Altersmedizin
Mit der Gründung der Klinik für Altersmedizin im vergangenen Jahr baut das Spital Bülach seine Kompetenz in der Altersmedizin weiter aus. Wichtig ist dabei die enge Zusammenarbeit mit den Hausärztinnen und Hausärzten sowie den Alters- und Pflegezentren. Das Spital Bülach ist deshalb Teil des Netzwerks Altersmedizin im Zürcher Unterland. Hier tauschen sich Hausärztinnen und Hausärzte sowie Mitarbeitenden der Alters- und Pflegezentren und der Spitex regelmässig mit den Spezialisten des Spitals Bülach aus. Auch Schulungen und Weiterbildungen gehören zum Angebot.