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Notarztfahrzeug jetzt elektrisch

Das Spital Bülach setzt beim neuen Notarztfahrzeug auf ein Elektrofahrzeug. Im Beschaffungsvergleich konnte sich ein Fahrzeug der Marke «Tesla» durchsetzen. Damit kommt im Kanton Zürich erstmals ein Tesla als Notarztfahrzeug zum Einsatz. Heute wurde das Fahrzeug dem Spital übergeben.
Übergabe Tesla
(v.l.) Feierliche Übergabe des neuen Tesla als Notarztfahrzeug – Dr. Doris Benz, CEO; Jean Mezghini, Leiter Rettungsdienst Bülach; Julien Kruijsen, Geschäftsführer, Firma Tagzone

Wenn ein Notarzt gebraucht wird, muss er schnell und zuverlässig vor Ort sein. Das Einsatzfahrzeug muss eine hohe technische Zuverlässigkeit bieten und das gesamte medizinische Material transportieren können. Zudem muss das Fahrzeug rund um die Uhr einsatzbereit sein. Das Spital Bülach musste nun seinen Notarztwagen aus Altersgründen ersetzen.

Hohes Kosten-Nutzen-Verhältnis
Deshalb wurden Fahrzeuge verschiedener Hersteller und auch die Antriebsart evaluiert. Dabei zeigte sich, dass ein Elektrofahrzeug bezüglich Wartungs-, Service- und Unterhaltskosten klare Vorteile bietet. Durch weniger Serviceintervalle und das geringere Risiko von mechanischen Defekten reduzieren sich die Ausfallzeiten deutlich. Damit punktet ein Elektrofahrzeug in der Kosten-Nutzen-Analyse gegenüber den bisher eingesetzten Verbrennungsmotoren.

In der Bewertung setzte sich der Tesla Y durch. Ein wichtiger Grund waren die geringeren Ausfallzeiten durch weniger Werkstattaufenthalte. Technische Änderungen werden vor Ort aufgespielt, ähnlich wie Updates bei Mobiltelefonen, und 90 Prozent aller typischen Probleme können online gelöst werden.

Laden mit eigener Solaranlage
Auch die hohe Energieeffizienz spricht für ein Elektrofahrzeug. Die Ladekosten sind günstiger als bei herkömmlichen Kraftstoffen. Durch die Umstellung auf ein Elektrofahrzeug spart das Spital 2’500 Liter Diesel pro Jahr ein. Bei einer Reichweite von über 400 Kilometern entfallen zudem Tankstopps, da das Fahrzeug im Spital aufgeladen werden kann. Zusätzlich liefert die eigene Photovoltaikanlage einen Teil des benötigten Stroms.

«Mit dem neuen Fahrzeug haben wir weniger Werkstattaufenthalte und geringere Energiekosten. Damit verbessern wir die Wirtschaftlichkeit der Rettungseinsätze und reduzieren gleichzeitig den Co2-Ausstoss deutlich», sagt Rettungsdienstleiter Jean Mezghini. Damit verringert sich der Aufwand für den Rettungsdienst Bülach. Darüber hinaus bietet das Fahrzeug ausreichend Platz für die gesamte medizinische Ausrüstung.  

Teil der Nachhaltigkeit
Das neue Elektrofahrzeug ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Spitals. Das Spital engagiert sich damit in den ESG-Bereichen Umweltschutz (Environmental), soziale Gerechtigkeit (Social) und gute Unternehmensführung (Governance). Weitere Informationen finden Sie hier.
Im Umweltbereich wurde im vergangenen Jahr von einer Diesel- auf eine Holzschnitzelheizung umgestellt. Die Holzschnitzel dafür stammen aus den Aktionärsgemeinden im Zürcher Unterland. Die beiden Elektro-Schnellladestationen, die auch für Externe zugänglich sind, werden unter anderem mit dem Strom 
aus der spitaleigenen Solaranlage betrieben. Zum Konzept gehören neben PET-Recycling und nachhaltigem Bauen auch, dass die Lebensmittel im Restaurant nach Möglichkeit regional eingekauft werden.

Rettungsdienst und Notarzt: Notfallversorgung im Zürcher Unterland
Rund um die Uhr sichert der Rettungsdienst des Spitals Bülach die Notfallversorgung in 36 Gemeinden. Jährlich verzeichnet er rund 9’000 Einsätze, davon über 1’000 Notarzteinsätze. Das Team besteht aus 52 Rettungssanitäterinnen und -sanitätern. Die Fahrzeugflotte besteht aus 4 aktiven Rettungswagen, zwei Ersatzfahrzeugen und einem Notarzteinsatzfahrzeug. Neben dem Standort am Spital Bülach erfolgen die Einsätze vom Standort Kloten und Niederglatt aus.