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Spital Bülach beteiligt sich an neuem Berufsbild in der Notfallversorgung

Heute rücken die Rettungsdienste im Kanton oft zu nicht dringenden Einsätze aus. Dadurch sind die Rettungssänitäterinnen und Rettungssanitäter für dringende Notfälle blockiert. Schutz & Rettung testet jetzt in einem Pilotversuch den Einsatz von sogenannten «Präklinischen Fachspezialist:innen». Mit dabei ist auch das Spital Bülach.
Neues Berufsbild in der Notfallversorgung

In Zürich werden seit diesem Monat Präklinische Fachspezialistinnen und –spezialisten - kurz PFS eingesetzt. Das gemeinsame Pilotprojekt von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) und den Rettungsdiensten Spital Bülach AG sowie Regio 144 AG wurde von der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich bewilligt. Bei den Einsatzkräften handelt es sich um erfahrene diplomierte Rettungssanitäterinnen und -sanitäter HF, die eine Zusatzausbildung absolvieren.

Kein Patiententransport
Sie fahren mit kleineren Fahrzeugen, ohne Sondersignal und alleine zu Patientinnen und Patienten mit leichten Verletzungen oder Erkrankungen. Sie haben zusätzliches Material dabei, um vor Ort Untersuchungen durchzuführen und Medikamente zu verabreichen.

PDF transportieren keine Patient:innen und können durch die erweiterten Kompetenzen Patienten vor Ort zu untersuchen und zu behandeln. Ihr Ziel ist es, Patienten mit leichten Verletzungen oder Erkrankungen so weit medizinisch zu versorgen, dass sie zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können oder anschliessend selbstständig eine Ärztin oder eine Notfallpraxis aufsuchen können, ohne einen Rettungswagen zu benötigen.

Entlastung der Rettungsdienste
Die Patientenzahlen in der Notfallversorgung steigen seit mehreren Jahren. Häufig alarmieren Personen mit leichten Erkrankungen und Verletzungen den Rettungsdienst. Dadurch werden Rettungswagen und Rettungssanitäterinnen gebunden und stehen weniger schnell für zeitkritische Notfälle zur Verfügung. Zudem belastet das die Notfallstationen und wirkt sich negativ auf die Kosten aus.

Hinzu kommen der Fachkräftemangel im Rettungswesen, der Rückgang der Hausärzte und die Zunahme der älteren Bevölkerung. Auch sind verringerte Kosten im Gesundheitswesen durch das neue «Berufsbild» zu erwarten. Unnötige Spitaleinweisungen und die damit verbundenen Kosten werden reduziert. Zugleich entsteht für Rettungssanitäter:innen eine interessante berufliche Perspektive – so können bisherige Fachkräfte gehalten und neue gewonnen werden.

Zwei Personen aus Bülach in der Ausbildung
Die Geschäftsleitung des Spitals Bülach unterstützt die Einführung. In Bülach beginnen zwei PFS ihre Ausbildung. Sabrina Rosskamp und David Rupnik sind erfahrene Rettungssanitäter, die derzeit das erste von drei CAS Modulen als Klinischer Fachspezialist absolvieren.

Danach stehen noch diverse Praktika an, beispielsweise im Notfall eines Spitals, bei der Spitex und in einer Hausarztpraxis an. Nach bestandener Prüfung in den Fächern Recht und Medizin dürfen sie in ärztlicher Delegation im Zürcher Unterland ausrücken.